Warum und wozu diese Webseite ?

Mein Buch „Menschen im weltweiten Widerstand gegen das deutsche Naziregime“ entstand aus dem Drang heraus, den Umfang, die Vielfalt der Motive und die politischen wie religiösen Gründe für den Antrieb so vieler Menschen aus mehr als 100 Ländern zum Widerstand gegen den Nazismus zu untersuchen, zu quantifizieren und übersichtlich zu ordnen. Deshalb gab ich dieser Arbeit, für die ich Kurzbiografien von 32.000 Personen zusammentrug, auch den Untertitel „Eine soziologische Untersuchung“. Dabei verwende ich bewusst den im angelsächsischen Sprachraum üblichen Begriff nazism statt den bei deutschen Historikern und Publizisten üblich gewordenen Begriff des „Nationalsozialismus“ – also die demagogische Selbstbezeichnung dieser menschenverachtenden Ideologen. Nach meinem Verständnis ist es für die Generationen nach 1945 unzuträglich, ja täuschend und in die Irre führend, diesen Propagandabegriff der Hitler, Himmler und Konsorten einfach kommentarlos zu übernehmen.

Nachdem man mit der Hilfe dieses Buches und der dort verwendeten Begrifflichkeit von mehr als 1.500 Motiven, Einbindungen und Gruppenmitgliedschaften (dort als AKRONYME benannt) einen Überblick über die zahlenmäßige Größe, aber auch über die nationalen Herkünfte und Zuordnungen erhalten kann, soll nunmehr diese Internetseite den Lesern des Buches die Möglichkeit geben, eine sehr große Zahl von Persönlichkeiten des Widerstandskampfes kennenzulernen, deren Menge in Tausender-Zahlen unmöglich auf Buchseiten abgedruckt werden konnte. Die Sammlung der inzwischen auf 33.000 Personen angewachsenen Zahl von Personendaten konnte nun nach weiteren sachorientierten Gesichtspunkten in der Form von Tabellen dargestellt werden. Einmal ist es interessant zu erfahren, wie viele Sportler, Musiker, Kunstschaffende oder Friedenskämpfer sich unter ihnen befanden. Auch hat mich bewegt, wie das Andenken an diese vielen Frauen und Männer in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit wahrgenommen und dokumentiert wird – oder auch nicht - und auch in vielen Fällen nicht mehr, was vor allem in den ostdeutschen Ländern seit 1990 zu beobachten ist. Weiterhin soll hier dokumentiert werden, wie viele und welche Widerstandskämpfer_innen in den Konzentrations-, Vernichtungs- und Arbeitslagern des Deutschen bzw. Großdeutschen Reiches interniert worden sind.

Mein besonderes Anliegen ist es, dass diese vielen Widerstands-Personen – so unterschiedlich ihre Herkunft, ihr Können und Tun, ihr Wirken und Leiden auch war – es verdient haben, dass an sie erinnert wird. Kein Name, kein Mensch soll vergessen werden. Deshalb wünsche ich den Nutzern dieser Seite einen Anstoß dazu, sich der einen oder dem anderen mit Interesse zuzuwenden. In zahlreichen Fällen habe ich Botschaften dieser Menschen an uns Heutige mit aufgeführt. Auch so bleibt ihr Andenken lebendig. Sie werden erstaunt sein, auf welche bemerkenswerten Schicksale Sie dabei stoßen! Die Angaben zu den Personen sind meist als Erst-Informationen zu verstehen, denn oft ist viel mehr über sie bekannt. Weitere Einzelheiten dieser Biografien können Sie in vielen Fällen dann auch bei Wikipedia nachschlagen…

ISBN 978-3-7597-5593-3

Über den Autor Peter Franz

Geboren am 10. Mai 1941 in einer Arbeiterfamilie in Apolda studierte ich evangelische Theologie und wurde dann mit der Ordination auf das Lutherische Bekenntnis zum Pfarrer ausgebildet. Der Verrat Luthers an den verzweifelten Unterdrückten und sein antisemitischer Hass gegen die konversionsunwilligen Juden seiner Zeit haben aus mir einen Müntzerischen Pfarrer werden lassen. Ich wurde von der Lutherischen Amtskirche 1992 mit Berufsverbot belegt 1). Seit einigen Jahrzehnten erforsche ich das ehemalige jüdische Leben von Apolda und bin Kurator des von einem Verein zur Rettung eines jüdischen Geschäftshauses und zu seiner Ausgestaltung als Lern- und Gedenkort gestalteten Museums. Im Eigenverlag eines Vereins bin ich an der Verfassung und Herausgabe von etwa 100 Büchern und Schriften beteiligt: https://de.wikipedia.org/wiki/Prager Haus_Apolda. 2016 wurde ich mit dem Obermayer German Jewish History Award ausgezeichnet.

  1. 1992 hatte sich die Thüringer Kirchenleitung zeitgeistgemäß an der politisch opportunen Kampagne gegen die zu entsorgenden „Stasi-Altlasten“ beteiligt und meine Kontakte mit einer Sicherheitsperson der DDR zum willkommenen Anlass genommen, mich des Verrats an der Kirche zu bezichtigen. Das hat sie als Steilvorlage benutzt, um den ungeliebten Müntzerischen „roten Pfarrer“ aus dem Pfarramt zu katapultieren. Der Nachweis dafür liegt auf der Hand: ein Wende-bewusster Pfarrer-Kollege stand sofort bereit, das Namensschild über der Pfarrhaustür „Evangelisches Gemeindezentrum Thomas Müntzer“ abzuschrauben, und aus dem Pfarrer-Kalender wurde die Benennung des Pfarramts gleichen Namens sang- und klanglos getilgt. Seitdem steht die Ideen-Plastik des Revolutionärs als „Gottes-Bote“ beziehungslos vor dem Kapellendorfer Pfarrhaus – auch ein Beitrag zum 500. Jahrestag der Ermordung Müntzers!

Peter Franz, Evang.-Luth. Theologe und Autor
Ilmtalstraße 51, D-99425 Weimar
fon: 0152 04934420
tel.: 036453 121712

Informationen zur Weiternutzung des Buches

Um einschätzen zu können, aus welchen Motiven und in welchen
Handlungsformen der jeweilige Widerstand erfolgte, ist es nötig, die
verwendeten AKRONYME zu entschlüsseln. Hier folgt eine Auflistung aller
verwendeten Akronyme
nach Namen und Inhalten.

Die Sachergebnisse dieses Buches sollen nun in der Form von Tabellen wiedergegeben werden. In diesen Tabellen erscheinen Listen von Widerstandskämpfer_innen, die aufzeigen, welche Personen unter einem bestimmten Gesichtspunkt tätig waren. Diese Gesichtspunkte sind:

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